Piteå gehört mit zu den nördlichsten Städten Schwedens und liegt gerade einmal 100 Kilometer südlich des Polarkreises, eine Stadt die im nördlichsten Teil Schwedens meist nur Pite, Piitin oder von den Sami auch Biŧon genannt wird. Etwa die Hälfte des Tourismus in ganz Norrbotten vereint sich im Sommer in Piteå, allen voran norwegische Besucher.
Auch wenn die Geschichte Piteås bis ins Mittelalter zurückreicht, so beginnt die Geschichte der heutigen Stadt erst im Jahre 1620, als Olof Bure den Auftrag hatte im nördlichsten Teil des Landes eine Stadt zu bauen. Dieses erste Piteå baute Olof Bure gegen jede Regel der damaligen Stadtplanung als dreieckige Stadt mit der Kirche im Zentrum. Bereits ein Jahr später bekam Piteå dann von Gustav II. Adolf die Stadtrechte verliehen. Diese erste Stadt existierte allerdings nur bis 1666, da sie bei einem Grossbrand dem Erdboden gleichgemacht wurde.
Da die schwedische Politik jedoch darauf strebte das Land der Sami in das schwedische Reich zu integrieren, entstand bereits innerhalb von nur zwei Jahren ein neues Piteå, das in nächster Nähe errichtet wurde, jedoch im klassischen Baustiel Schwedens jener Zeit und am Wasser, also mit einem Zugang zur Ostsee. Im älteren Teil Piteås blieb das Strassennetz aus dieser Zeit erhalten und bei einem Spaziergang kann man immer noch einige Häuser aus der Gründungszeit Piteås entdecken.
Wie alle schwedischen Städte, so entwickelte sich auch Piteå durch die Industrialisierung im 19. Jahrhundert zu einer bedeutenden Stadt, was auch die Ankunft der Eisenbahnlinie förderte. Vor allem zu Beginn des 20. Jahrhunderts kamen Sägewerke und Papierindustrie nach Piteå, da die Bäume als das Gold des Nordens empfunden wurden und hohe Einkünfte versprachen.
Das älteste Gebäude Piteås ist die Stadtkirche, die zwischen 1684 und 1686 errichtet wurde und damit die älteste Holzkirche Nordschwedens ist. Die Kirche wurde weitgehend im Orginalzustand belassen und überlebte selbst den Brand von 1721, als die Russen die Stadt anzündeten. Die Kirche war jedoch als größtes Gebäude der Stadt, als Hauptquartier der Armee vorgesehen und entkam so den Flammen. Der Glockenturm kam, wie bei fast allen schwedischen Kirchen, später hinzu, in diesem Fall im Jahre 1727.
Da Piteå seinen mittelalterlichen Charakter auch in Zukunft behalten will, findet man im Zentrum kaum Neubauten und keinerlei großen Geschäfte, was den besonderen Charme der Stadt ausmacht, denn jeder Einkauf innerhalb des Stadtkerns wird dadurch eine persönliche Angelegenheit.
Der größte Anziehungspunkt Piteås ist das etwa zehn Kilometer südöstlich liegende Pite havsbad (Meeresbad) mit seinen kilometerlangen Sandstränden, einem der größten Campingplätze Schwedens und einem der größten Konferenz- und Hotelkomplexe Nordeuropas, dem ein Erlebniszentrum angegliedert ist. Hier wird jede Art von Sommer- und Winteraktivität geboten, wobei der Campingplatz allerdings nur während der Sommermonate geöffnet ist.
Bereits seit Mitte des letzten Jahrhunderts entwickelt sich Piteå zu einem musikalischen Zentrum Schwedens, was sich auch durch die Musikhochschule, die musikalisch ausgerichtete Volkshochschule und zahlreiche private Einrichtungen ausdrückt. Nicht zu verwundern daher, dass im Juli und August dort zwei bedeutende schwedische Musikfestivals stattfinden.
Ende Juli kommt das Festival Piteå dansar och ler (PDOL), das 1961 erstmals organisiert wurde und heute 135.000 Besucher anzieht, ein Vielfaches der Bevölkerung der Stadt. Anschließend folgen die Piteåre Festspiele, die in den 80er Jahren mit einem mehr schwedischen Programm begannen, nun aber Künstler aus der ganzen Welt einladen.
Am Rande Piteås findet man die Gråträsk Kapelle, einen Zeugen aus dem Jahre 1645. Auch wenn es sich bei dem Gebäude um eine Rekonstruktion handelt, die erst 1934 erbaut wurde, so zeigt sie ein Bauweise, die bei der schwedischen Erschließung Lapplands sehr häufig für kleinere Kirchen angewandt wurde.
Neben der Öjeby Kyrka, der ältesten Steinkirche in Norrbotten, findet man das Öjeby Kirchdorf aus dem 17. Jahrhundert, das noch heute so aussieht wie vor über 300 Jahren, als diese Gebäude für die Kirchgänger aus der weiteren Umgebung gebaut wurden, damit sie dort übernachten konnten. Hier findet auch am Wochenende nach Mittsommer der jährliche Markt statt, der jedes Jahr rund 20.000 Besucher anzieht.
Wer sich mehr für die Kultur Piteås interessiert, findet in der Stadt auch vier Museen sehr unterschiedlicher Art, angefangen vom Piteå Museum, das die Geschichte der Stadt erzählt, dem Piteå Båtmuseum, das der Geschichte der schwedischen Seefahrt gewidmet ist, das Kjell Perssons Bruksmuseum, dem größten europäischen Museum für Holzwerkzeuge und Geräten zu Fischfang und Jagd, sowie das Jävre Kvarn och Bygdemuseum mit der Geschichte und den Geräten der nordischen Mühlen.
Bevor man dann Piteå verlässt, sollte man jedoch auch das Nationalgericht der Stadt versuchen, den Pitepalt, eine Art Knödel, der mit Preiselbeeren, Butter und einem Glas Milch gegessen wird. Wer das Glück hat den 13. Juli in Piteå zu verbringen, bekommt die Pitepalt sogar kostenlos geboten, da dieser Tag als der Paltdagen eine Art Festtag ist.
Auch wenn die Geschichte Piteås bis ins Mittelalter zurückreicht, so beginnt die Geschichte der heutigen Stadt erst im Jahre 1620, als Olof Bure den Auftrag hatte im nördlichsten Teil des Landes eine Stadt zu bauen. Dieses erste Piteå baute Olof Bure gegen jede Regel der damaligen Stadtplanung als dreieckige Stadt mit der Kirche im Zentrum. Bereits ein Jahr später bekam Piteå dann von Gustav II. Adolf die Stadtrechte verliehen. Diese erste Stadt existierte allerdings nur bis 1666, da sie bei einem Grossbrand dem Erdboden gleichgemacht wurde.
Da die schwedische Politik jedoch darauf strebte das Land der Sami in das schwedische Reich zu integrieren, entstand bereits innerhalb von nur zwei Jahren ein neues Piteå, das in nächster Nähe errichtet wurde, jedoch im klassischen Baustiel Schwedens jener Zeit und am Wasser, also mit einem Zugang zur Ostsee. Im älteren Teil Piteås blieb das Strassennetz aus dieser Zeit erhalten und bei einem Spaziergang kann man immer noch einige Häuser aus der Gründungszeit Piteås entdecken.
Wie alle schwedischen Städte, so entwickelte sich auch Piteå durch die Industrialisierung im 19. Jahrhundert zu einer bedeutenden Stadt, was auch die Ankunft der Eisenbahnlinie förderte. Vor allem zu Beginn des 20. Jahrhunderts kamen Sägewerke und Papierindustrie nach Piteå, da die Bäume als das Gold des Nordens empfunden wurden und hohe Einkünfte versprachen.
Das älteste Gebäude Piteås ist die Stadtkirche, die zwischen 1684 und 1686 errichtet wurde und damit die älteste Holzkirche Nordschwedens ist. Die Kirche wurde weitgehend im Orginalzustand belassen und überlebte selbst den Brand von 1721, als die Russen die Stadt anzündeten. Die Kirche war jedoch als größtes Gebäude der Stadt, als Hauptquartier der Armee vorgesehen und entkam so den Flammen. Der Glockenturm kam, wie bei fast allen schwedischen Kirchen, später hinzu, in diesem Fall im Jahre 1727.
Da Piteå seinen mittelalterlichen Charakter auch in Zukunft behalten will, findet man im Zentrum kaum Neubauten und keinerlei großen Geschäfte, was den besonderen Charme der Stadt ausmacht, denn jeder Einkauf innerhalb des Stadtkerns wird dadurch eine persönliche Angelegenheit.
Der größte Anziehungspunkt Piteås ist das etwa zehn Kilometer südöstlich liegende Pite havsbad (Meeresbad) mit seinen kilometerlangen Sandstränden, einem der größten Campingplätze Schwedens und einem der größten Konferenz- und Hotelkomplexe Nordeuropas, dem ein Erlebniszentrum angegliedert ist. Hier wird jede Art von Sommer- und Winteraktivität geboten, wobei der Campingplatz allerdings nur während der Sommermonate geöffnet ist.
Bereits seit Mitte des letzten Jahrhunderts entwickelt sich Piteå zu einem musikalischen Zentrum Schwedens, was sich auch durch die Musikhochschule, die musikalisch ausgerichtete Volkshochschule und zahlreiche private Einrichtungen ausdrückt. Nicht zu verwundern daher, dass im Juli und August dort zwei bedeutende schwedische Musikfestivals stattfinden.
Ende Juli kommt das Festival Piteå dansar och ler (PDOL), das 1961 erstmals organisiert wurde und heute 135.000 Besucher anzieht, ein Vielfaches der Bevölkerung der Stadt. Anschließend folgen die Piteåre Festspiele, die in den 80er Jahren mit einem mehr schwedischen Programm begannen, nun aber Künstler aus der ganzen Welt einladen.
Am Rande Piteås findet man die Gråträsk Kapelle, einen Zeugen aus dem Jahre 1645. Auch wenn es sich bei dem Gebäude um eine Rekonstruktion handelt, die erst 1934 erbaut wurde, so zeigt sie ein Bauweise, die bei der schwedischen Erschließung Lapplands sehr häufig für kleinere Kirchen angewandt wurde.
Neben der Öjeby Kyrka, der ältesten Steinkirche in Norrbotten, findet man das Öjeby Kirchdorf aus dem 17. Jahrhundert, das noch heute so aussieht wie vor über 300 Jahren, als diese Gebäude für die Kirchgänger aus der weiteren Umgebung gebaut wurden, damit sie dort übernachten konnten. Hier findet auch am Wochenende nach Mittsommer der jährliche Markt statt, der jedes Jahr rund 20.000 Besucher anzieht.
Wer sich mehr für die Kultur Piteås interessiert, findet in der Stadt auch vier Museen sehr unterschiedlicher Art, angefangen vom Piteå Museum, das die Geschichte der Stadt erzählt, dem Piteå Båtmuseum, das der Geschichte der schwedischen Seefahrt gewidmet ist, das Kjell Perssons Bruksmuseum, dem größten europäischen Museum für Holzwerkzeuge und Geräten zu Fischfang und Jagd, sowie das Jävre Kvarn och Bygdemuseum mit der Geschichte und den Geräten der nordischen Mühlen.
Bevor man dann Piteå verlässt, sollte man jedoch auch das Nationalgericht der Stadt versuchen, den Pitepalt, eine Art Knödel, der mit Preiselbeeren, Butter und einem Glas Milch gegessen wird. Wer das Glück hat den 13. Juli in Piteå zu verbringen, bekommt die Pitepalt sogar kostenlos geboten, da dieser Tag als der Paltdagen eine Art Festtag ist.
Copyright: Herbert Kårlin
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