2012/09/04

Strängnäs, die Stadt am Ufer des Mälaren im Södermanland

Die schwedische Kleinstadt Strängnäs hat auf Grund ihrer idealen Lage am Mälaren eine reiche Geschichte, wobei man bei einem Besuch der Stadt auch daran denken sollte, dass der Poet Bo Setterlind aus Växjö einst sagte, dass die Gyllenhjelmsgatan in Strängnäs die schönste Straße ganz Schwedens sei, eine Straße, die vom Zentrum direkt zum Eingang der Domkirche führt und rechts und links mit Holzhäusern bebaut ist, die im Sommer ein Traumschweden bieten.

Das zentrale Gebäude von Strängnäs ist natürlich die Domkirche (Domkyrka) in gotischem Ziegelbau, die ab 1250 auf einem Opferplatz der Wikinger erbaut wurde und eine Stabkirche ersetze.  Das Gebäude drückt noch heute aus, dass um diese Zeit die Dominikaner und ihr Kloster eine wichtige Rolle in Strängnäs spielten. In der Kirche wurden, wie sehr häufig in jener Epoche, zwei Fragmente von Runensteinen eingemauert, deren Inhalt leider nicht vollständig ist.

Ein Besuch in der historischen Windmühle in Strängnäs.

Mitten in Strängnäs findet man auch den sogenannten Grassagården, der seit Beginn des 17. Jahrhunderts an dieser Stelle steht und dessen vier Gebäude noch so aussehen wie vor 400 Jahren. Seinen Namen bekam der Grassagården nach der Besitzern Olof Christian und Wilhelmina Grass, die dort im 18. Jahrhundert ein Landrestaurant betrieben. Im Sommer werden hier den Besuchern Theatervorstellungen und Musik geboten.

Ebenso deutlich wie man die Domkirche von Strängnäs sieht, ebenso deutlich entdeckt man ein anderes Symbol der Stadt, nämlich die Windmühle, die 1855 eine frühere Mühle ersetzte. Nahezu alle Teile der Mühle wurden aus Holz hergestellt, wobei der Heimatverein im Laufe des Sommers die Mühle auch mehrmals für Besucher öffnet.

Sehr interessant ist auch das private Technische Museum in Strängnäs, dessen 50.000 Ausstellungsstücke gerne vom Besitzer Lars Adebring, der direkt im Anschluss ans Museum wohnt, gezeigt werden. Die Ausstellungsstücke bieten einen Einblick in die technische Entwicklung Schwedens von 1859 bis 1950, wobei ein Teil der Gegenstände auch eine lokale Anknüpfung hat.

Ebenfalls während der Sommermonate sollte man in Strängnäs nicht das Arsenalen vergessen, das seit 2011 die militärische Geschichte Schwedens des 20. Jahrhunderts erzählt, insbesondere die Zeit des kalten Krieges, der sehr starke Veränderungen in Schweden mit sich führte. Das Museum mit einer großen Anzahl an militärischen Fahrzeugen, wird ständig weiter ausgebaut und beendet die Saison Anfang September jeweils mit einer großen Vorführung der verschiedenen Fahrzeuge im Einsatz.

Wer sich mehr für die Natur interessiert, findet am Mälaren einen idealen Platz für Ausflüge mit dem Kanu oder einem Kajak, von historischen Stadtwanderungen oder Wanderungen in der nahen Natur ganz abgesehen.

Viele Besucher Schwedens nehmen Strängnäs auch aus Ausgangspunkt für interessante Ausflüge, denn das Schloss Gripsholm ist gerade einmal 15 Kilometer von der Stadt entfernt. Aber auch Mariefred, Eskilstuna, Enköping und Södertälje findet man in nächster Nähe.

Copyright: Herbert Kårlin

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